Am vergangenen Wochenende fand die 18-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr statt. Nach knapp fünf Jahren Pause versammelten sich gegen 18:00 Uhr die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Feuerwehrhaus in der Gewerbestraße. Ziel der 18-Stunden-Übung – oft auch „Berufsfeuerwehrtag“ genannt – ist es, den Alltag einer Wachabteilung einer Berufsfeuerwehr fiktiv nachzuempfinden.
Neben den Einsätzen im Dienst der Bevölkerung stehen natürlich auch ganz alltägliche Aufgaben wie das gemeinsame Kochen, die Fahrzeug- und Ausrüstungspflege sowie Dienstsport auf dem Programm.
Nachdem die Schlaflager im großen Saal der Feuerwehr hergerichtet waren, folgte sogleich der erste Einsatz für unsere Jugendlichen. Ein aufgeregter Anrufer meldete einen umgestürzten Baum auf der Straße in Richtung Friesenheiligen. Zeitnah rückte die Jugendfeuerwehr mit zwei Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus und arbeite den Einsatz routiniert ab. Kaum waren die Jugendlichen wieder zurück im Gerätehaus, alarmierte die Übungsleitstelle erneut. Bei diesem Einsatz handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm, sodass kein Ausrücken erforderlich wurde.
In der Küche begonnen nun die Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen. Die Pizza schmeckte allen, sodass unserer Jugendlichen gut gestärkt in den theoretischen Teil des Abends starten konnten. „Knoten & Stiche“ standen auf dem Ausbildungsplan. Der letzte Feuerwehrknoten war gerade vollendet, als erneut der Alarmgong ertönte: „Einsatz für die Jugendfeuerwehr Bad Orb – Brennt Unrat – Grillplatz Bad Orb – Es rücken aus: LF 10 KatS, TLF 24/50“. Schleunigst wurden die Fahrzeuge besetzt und ausgerückt. Vor Ort brannte tatsächlich ein großer Haufen mit Unrat. Zügig wurde ein vorschriftsgerechter Löschangriff aufgebaut und die Brandbekämpfung mit zwei C-Rohren eingeleitet. Bereits nach einigen Minuten konnte die Meldung „Feuer aus“ gegeben werden.
Zurück am Stützpunkt wurden, wie im echten Leben, alle Geräte gründlich gereinigt und die persönliche Schutzausrüstung ebenso von Verschmutzungen befreit.
Nun traten alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Ruhezeit an. Es dauerte jedoch nicht lange, bis erneut ein fiktiver Notruf einging. Im Kurpark würden zwei Personen vermisst, so die erste Meldung.
Im Kurpark eingetroffen wurden nach gut zehn Minuten beide Personen gefunden und medizinisch Erstversorgt.
Nach dem Einrücken begann aber nun wirklich die Ruhezeit für die Jugendlichen, war es doch mittlerweile fast 01:30 Uhr.
Entgegen der Übungsleitstelle machte die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises keine Pause, sodass gegen 03:30 Uhr die Einsatzabteilung zu einem Realeinsatz alarmiert wurde.
Unbemerkt davon ertönte pünktlich um 06:00 Uhr erneut für die Jugendlichen der Alarmgong. „Einsatz für die Jugendfeuerwehr Bad Orb – Kleinfeuer – Kläranlage Bad Orb – Es rücken aus: LF 10 KatS, MTW“. Tatsächlich brannte auf dem Gelände der Kläranlage eine Gitterbox mit Holzabfällen. Diese wurde ebenso routiniert abgelöscht.
Darauf folgte ein ausgiebiges gemeinsames Frühstück. Nach einer längeren Runde Stadt-Land-Fluss folgte Einsatz Nummer 6. In der Konzerthalle hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Nachdem das Objekt gemeinsam ausgiebig erkundet wurde, konnte im betreffenden Bereich kein Brand und kein Rauch festgestellt werden, sodass die Jugendfeuerwehr wieder einrücken konnte. Unverzüglich wurde mit dem Reinigungsdienst begonnen und alle verwendeten Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge wieder auf Vordermann gebracht.
Gegen 12:00 Uhr war die Übung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beendet. Wir danken unserer Jugendfeuerwehr für das große Interesse. Ebenso danken wir unseren Betreuerinnen und Betreuern für das große Engagement.
Zuletzt geht ein großer Dank an Christian Edel von der Bad Orb Kur GmbH sowie an Thomas Rieger von den Kommunalen Dienste Bad Orb für die Bereitstellung zweier Objekte für unsere Übungen.