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20-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Bad Orb

Von Freitag auf Samstag stand für die Mitglieder unserer Jugendfeuerwehr das Highlight des Jahres an: Die 20-Stunden-Übung. 

Ziel dieser jährlichen Großübung ist es, erlerntes Wissen und Können im Rahmen des Alltags einer Berufsfeuerwehr anzuwenden.  

Die „Wachabteilung der Berufsfeuerwehr Bad Orb“ trat um 17:45 Uhr zusammen, um die vorherige Schicht pünktlich um 18:00 Uhr ablösen zu können. Nachdem die persönliche Schutzausrüstung auf Schäden überprüft und das Nachtlager im großen Saal des Feuerwehrhauses aufgeschlagen wurde, folgte – wie im echten Feuerwehralltag – die erste fiktive Alarmierung.

Im Bereich des Tiefbrunnen im Autal wurde eine vermisste Person vermutet. Nachdem die Person durch die Einsatzkräfte der Jugendfeuerwehr lokalisiert werden konnte, musste diese im unwegsamen Gelände eine Böschung hinauf transportiert werden. Die Führungskräfte, welche im Übrigen erfahrene Jugendfeuerwehrmitglieder sind, entschieden sich für eine Rettung mittels Schleifkorbtrage. Die Rettung gelang zügig, sodass der Patient bereits kurze Zeit nach dem Auffinden an den Rettungsdienst übergeben werden konnte. Nach einer kurzen Nachbesprechung hieß es für die Nachwuchseinsatzkräfte „Rückfahrt Wache“. 

Auch der Wachalltag in der einsatzfreien Zeit kam während der Großübung nicht zu kurz. So wurde nach dem ersten Einsatz gemeinschaftlich gekocht. Burger mit Pommes standen auf dem Speiseplan. Eigenverantwortlich bereiteten die Jugendlichen die Mahlzeit in der Küche der Feuerwache zu. 

Im Anschluss fand eine theoretische Ausbildungseinheit zu verschiedenen feuerwehrtechnischen Themen statt. Diese musste jedoch vorzeitig unterbrochen werden. Die Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises hatte mehrere fiktive Notrufe erhalten. Im Bereich der Kläranlage sei es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Unverzüglich rückte ein Großaufgebot aus. 

Die erste Erkundung der Gruppenführerin ergab, dass eine Person in einem Auto eingeschlossen war. Gut koordiniert wurden die Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Bereits nach wenigen Minuten konnte die Person mittels hydraulischer Rettungsgeräte befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. In einer gemeinsamen Einsatznachbesprechung wurde das Vorgehen fachlich analysiert und Feedback ausgetauscht. Zurück auf der Feuerwache wurde die Ausrüstung gereinigt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. 

Der restliche Abend wurde mit verschiedenen Gesellschaftsspielen gemeinschaftlich verbracht. Glücklicherweise kam es während der Nachtruhe zu keinen weiteren Übungseinsätzen. 

Doch bereits um 06:30 Uhr ertönte der Alarmgong mit der Meldung „Kleinfeuer“. Am Salmünsterer Berg, oberhalb des Tierfriedhofs war ein Holzstapel in Brand geraten. Routiniert leitete die Jugendfeuerwehr die Brandbekämpfung ein. Nach kurzer Zeit konnte die Einsatzstelle an den Eigentümer übergeben werden. 

Nach einem reichhaltigen Frühstück und einem Fehlalarm „Waldbrand – Unklare Lage“ trafen sich alle Jugendlichen zum gemeinsamen Dienstsport im Hof der Feuerwache. Dieser musste allerdings ebenso wie bereits die Ausbildungseinheit am Vorabend vorzeitig abgebrochen werden. Der Alarmgong ließ ein Schreckensszenario vermuten: „Feuer mit Menschenleben in Gefahr – Kellerbrand – Schullandheim Wegscheide“

Aufgrund der besonderen Gefährdungslage vor Ort, insbesondere wegen der unbekannten Anzahl an fiktiv verletzten Personen, wurde ebenso die Jugendfeuerwehr Lettgenbrunn alarmiert. 

Mit sieben Einsatzfahrzeugen und knapp 20 Einsatzkräften rückten die Brandschützerinnen und Brandschützer an. Ein Trupp unter Atemschutz ging in den Keller zur Personensuche vor. Glücklicherweise wurden keine Personen im Gebäude angetroffen, sodass die Brandbekämpfung eingeleitet werden konnte. Mehrere C-Rohre wurden von außen vorgenommen, ebenso kam der Wasserwerfer der Drehleiter zum Einsatz. Die Zusammenarbeit der beiden Jugendfeuerwehren funktionierte hervorragend. 

Ein gemeinsames Abschlussgrillen beider Jugendfeuerwehren markierte das Ende der 20-Stunden-Übung.

Vielen Dank an die Organisatoren der diesjährigen 20-Stunden-Übung. Ebenso danken wir unser Jugendfeuerwehr für das große Interesse und Engagement.